Maskengruppe
Wilde Rechbergböcke
Überlieferte dämonische Vorstellungen und geschichtsbezogene Begebenheiten nahm die Zunft als Hintergrund zur Gestaltung einer Maskengruppe, deren Maskengestalten symbolisch trefflich eine dämonische, hexenähnliche Gestalt angenommen hat. Die stumpfen Hörner, die an der oberen Maskenhälfte herausschauen, erinnern an die Bezeichnung, daß die wilden Raub- und Strauchritterhorden des „Edlen von Rechberg“ aufgrund der Helmzier, dem Rehbock, von den Leuten als „wilde Böcke“ deklariert wurden. Zu dieser Gruppe gesellt sich die Einzelfigur, der wilde Strauch- und Raubritter Hans von Rechberg, der „wilde Rechberghans“ genannt. Eine Maskenfigur, die sich lediglich davon von der anderen Gruppe unterscheidet, daß die Fassung der Maske und auch das Gewand wesentlich heller und vornehmer gehalten wurde.
Hans von Rechberg
Im Jahre 1454 wurden Ober- und Unterteuringen, Hefigkofen und Bitzenhofen von dem Städtefeind Hans von Rechberg niedergebrannt. Dabei wurde auch die Kirche angezündet und viele Gefangene gemacht. aus Friedrichshafen - Buchhorn Ein großes Unglück drohte der Stadt im Jahr 1454: Der Städtefeind „Hans von Rechberg“ wollte in der Frühe des 14. Januar Buchhorn überfallen und hielt mit 300 Pferden im Wald „Riedle“, um nach Öffnung der Tore hervorzubrechen. Er wurde aber von einem Bürger namens Opfser, der morgens in das Holz gehen wollte, bemerkt. Opfser lief durch einen Graben der Stadt zu und zeigte die Sache dem Bürgermeister Hans Maier an, der die Tore schließen ließ. Der Feind mußte abziehen. Drei Adelige und ein Knecht, die sich am Vorabend in die Stadt geschlichen hatten, wurden hingerichtet. Im 14. Jahrhundert war Buchhorn Mitglied des Bundes um den See, dessen Kern die Städte Überlingen, Ravensburg, Buchhorn, Lindau und Wangen bildete. Im Jahre 1454 wurde auch Manzell von den Leuten des „Hans von Rechberg“ bei Nacht überfallen und geplündert. Über Hans von Rechberg soll es noch weitere Angaben geben in dem Buch: Geschichte von Ravensburg von Georg Eben aus der verlorenen Ravensburger Messivenchronik (Stadtarchiv Ravensburg).